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Liebesbrief von 1797 aus Sebnitz

  • Tacitus
  • March 24, 2020 at 5:12 AM
  • 2,236 Views
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Am 19. November 1797 verfasst ein Herr in Sebnitz einen Liebesbrief und versucht damit die Gunst eines Fräuleines Namens Christiana Meien zu gewinnen.

Quote

...welches Entzücken begeistert mich wohl größer, als wenn meine Augen, diejenige Person erblicken, die mein Hertz durch die Liebe zu meinen Sclaven gemacht, Hoffnungsvoll denkt dan mein Geist an Ihnen fest zu halten, und weder Todt noch sonst ein furchtbarees Schrecken abzuhalten...

[...]Freundin, die mein Hertz ganz durch die liebe eingenommen! Mit der größten Begebenheit meines liebevollen Hertzens, streu ich den Weyrauch, auf die klürnten Kohlen Ihrer Wohlgewogenheit.

Ich kann mich nicht länger enthalten, Ihnen durch die Feder zuschreiben daß ich Ihnen liebgewonnen, wie auch mein Hertz sehnsuchts voll wünscht auch von den Ihrigen eingenommen zu werden, und Ihnen Erkenntlich von den großen gutthätigen Gefühl meiner Liebe zuzeigen; welches Entzücken begeistert mich wohl größer, als wenn meine Augen, diejenige Person erblicken, die mein Hertz durch die Liebe zu meinen Sclaven gemacht, Hoffnungsvoll denkt dan mein Geist an Ihnen fest zu halten, und weder Todt noch sonst ein furchtbarees Schrecken abzuhalten; Liebes Christlichen da mich den Iher Talente ganz bezaubert, und mein Hertz gantz durch die fühlbaren Bekenntlichkeiten, Ihres guten Gemüths in Unruhigkeit gesetzt hat, so werden Sie wohl so mein gutes aufrichtiges Hertz nicht laßen in die Furchtbarensten Umstände gerathen, dazumahl Sie ein Hertz liebt, daß im einen Augenblick versäumen wird, Ihnen Bekentlichkeit von mein allzugroßen Liebe die ich zu Sie haben thue, Spuren zuspüren laßen; Gegen Liebe so ich suche, und in Hofnung sich schmeielt, bei Ihnen solche zufinden; um zum Ziele zuschreitten wozu uns unsre Bahn führt; so sich den in inniger Zeit Ihrer gesinnungen mit den meinigen vereinigen sollten, wo werd ich den, die größten Sorgen, und Bekümmerniß auf mich nehmen, um zu Ihnen aus allzugroßer Liebe jagen Ihnen daßjenige beitragen, wodurch Sie fühlen werden, wie so ein gutes Hetz zuverschmäen gethan. [...]

Jedoch Liebes Christlichen hofnungsvoll schwebt jetz mein hetz, u täuscht sich den Gedanken, als ob Sie mons. Pretoriusen mehr lieben dan mich; Verhofe doch Liebes Christlichen daß Sie alles dasjenige bei mir auch finden, wie dort, ach was schreib ich, was ist wohl über Liebe und gutes gemüth, da ich als überzeigt bin, daß ein so eine liebe u gutes Hertz kan gesunden als wir dasmeinige gegen Sie wird bezeugen.[...]

  • Briefe
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