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Deutsch-Französischer-Krieg
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Geldsorgen auf Brief mit Litho-Druck

  • Tacitus
  • September 28, 2020 at 1:32 AM
  • 1,209 Views
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Dieser Brief vom 28. September 1870 aus Gorz zeigt, dass die Soldaten neben Schlachten und Krankheit auch zivile Sorgen hatten. Dieser Soldat hatte Schulden und musste sich bei seinem Vater dafür rechtfertigen. Geschrieben wurde der Text auf ein Briefpapier mit einem schönen Litho-Druck.

Quote

Kornblum ist ein Pfandleiher und Geldjude der mir schon oftmals wie auch meine Kollegen aus der Verlegenheit geholfen hat, natürlich gegen %, sonst ist er sehr diskret und nur der Krieg hat ihn wohl veranlaßt an Dich zu schreiben...

"Ich muß Dir jetzt erzählen wie ich zu der Schuld bei Kornbl. gekommen bin, du solltest davon nie etwas erfahren, erstens, weil ich Euch nicht ängstigen wollte, zweitens, weil Du überhaupt von dieser Angelegenheit nichts wissen solltest; da ich gewöhnlich Anfang August für die nächsten Monate voraus erhalten habe, so wollte ich Kornbl. dann bezahlen, die Verhältnisse sind so besonders gestaltet, daß ich keine Zeit und Gelegenheit hatte die Sache zu ordnen. Kornblum ist ein Pfandleiher und Geldjude der mir schon oftmals wie auch meine Kollegen aus der Verlegenheit geholfen hat, natürlich gegen %, sonst ist er sehr diskret und nur der Krieg hat ihn wohl veranlaßt an Dich zu schreiben. Ich habe ihn jetzt benachrichtigt, daß ich [...] einberufen bin und daher zu keiner Leistung verpflichtet bin, sobald ich nach Berlin komme, werde ich die Sache mit ihm ordnen.
Der Grund meiner Schuld ist folgender: Als ich in die Osterferien reiste, hatte ich nicht Geld genug um meiner Wirthin und das Mittagessen zu bezahlen. Ich lieh mir deshalb v. K. 9 Thr. auf 3 Monate bis nach den Ferien. Nach meiner Rückkehr und nach dem ich das Physikum gemacht, wurde mein Halsleiden sehr stark ich hatte mich vielleicht erkältet genug, etwa 4 Tage nach dem Physikum wurde ich auf meine Bitte ins Lazareth geschickt, dort bin ich über 3 Wochen gewesen, und habe eine Schwitzkur durchgemacht, die Pfingsttage, wo ich an Euch, wie überhaupt während der ganzen Zeit vergnügt Briefe schreibe, habe ich im Lazareth gelegen, nur um Neues zu erfahren, bin ich hinaus gegangen, natürl. ohne Erlaubniß [...]

Mit der Geldangelegenheit hängt diese Geschichte nun weiter zusammen, daß ich erstlich meine Wohnung beibehalten mußte; denen ziemlich viele Ausgaben für kleine Unannehmlichkeiten im Lazareth und besonders für etwas stärkendes Essen und Trinken aus gab... [...] So ist es gekommen daß ich bis dem selben so viel Schulden gemacht habe, jetzt weiß er woran er ist und ich bitte Dich ihm durch aus nichts zukommen zu lassen, da ich besser mit ihm fertig werde ohne DIch, liebr Papa, in Noth und Sorgen zu srützen."

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