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Zivilbevölkerung im Elsaß unter Waffen

  • Tacitus
  • September 13, 2020 at 3:12 AM
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Erinnerungen eines Soldaten zum 13. September 1870.

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Noch sehe ich, wie Oberst Wirth beim Anblick dieser Waffen seinen Säbel zog, um den Maire zu durchbohren, was dieser allerdings durch sein Leugnen verdient hätte...

"Nachdem die Gegend vom Feinde geräumt war, ließ Oberst Wirth vom 2. Dragonerregiment den Maire (Bürgermeister) von Artzenheim kommen und fragte ihn mehrmals eindringlich, ob er im Auftrage der französischen Regierung Waffen unter die Einwohner verteilt habe; dabei machte er ihn auf die Gefahr aufmerksam, in die er sich begebe, wenn er die Wahrheit verschweige. Der Marie erklärte ganz bestimmt:
"Hier sind keine Waffen verteilt worden."
Wärhend nun der Ortsvorstand, von zwei Soldaten bewacht, vor der Mairie stehen bleiben mußte, wurde in ortsüblicher Weise den Bewohnern bekannt gegeben, daß sämtilche Waffen auf dem Platze vor der Mairie sofort abzugeben seien. Da diese aber nur sehr spärlich abgeliefert wurden, und man doch annehmen mußte, daß in Artzenheim, wie in den übrigen Orten des Elsasses, Waffen unter die Einwohner verteilt worden seien, befahl Oberst Wirth Haussuchung vorzunehmen, was sofort durch zwei Kompagnien geschah. In kurzer Zeit waren mehrere Wagen voll ganz neue Miniégewehr zusammengebracht, die der Maire, nach einstimmiger Aussage der Bewohner im Auftrage der französischen Regierung hatte verteilen lassen. Noch sehe ich, wie Oberst Wirth beim Anblick dieser Waffen seinen Säbel zog, um den Maire zu durchbohren, was dieser allerdings durch sein Leugnen verdient hätte; nur der eindringlichen Fürbitte des Ortsgeistlichen hatte er die Schonung seines Lebens zu danken. Artzenheim liegt etwa 1 Stunde nrodwestlich von Burkheim, meinem letzten Anstellungsorte. Von hier aus lernte ich manche Familiien Artzenheims kennen, da die Bewohner beider Orte stets in regen Geschäftsverkehr standen. Besonders befreundet war ich mit der Familie Ulsaß. Bei dieser Haussuchung begab ich mich mit zwei Mann zu Ulsaß, um nach Waffen zu forschen.... [...] sagte aber dann zu seiner Frau:
"Geh' und hol für den Herrn Lehrer den "Hammerstrumpf" (es ist dies der dünnere Teil eines Schinkens) herein, er wird Hunger haben."

Er selbst holte einen Krug Wein und befahl mir, nachdem ich meinen Hunger und Durst gestillt hatte, den Rest des Schinkens einzuwickeln, indem er sagte:
"Sie können ja nichts dafür, daß sie gegen uns in den Krieg ziehen müssen."
"Gott vergelte es diesen braven Leuten", war damals mein Wunsch."

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