Ja wobei man hier auch immer mit Bedacht ran gehen muss. Es gibt viele Gründe, wieso Soldaten Dinge nicht berichten (was ja logisch ist) und nicht berichten dürfen.
In beiden Weltkriegen gabs eine Zensur in der eigenen Feldpost, man wollte verhindern, dass kriegswichtige Geheimnisse nicht weitergegeben wurden, dass man die Gesamtstimmung nicht trübt und allgemein prüfen wie die Stimmung bei den Soldaten ist.
Besonders traurig finde ich, dass es von Stalingrad-Soldaten, die keine Hoffnung mehr hatten, Abschiedsbriefe an ihre Frauen existieren, die abgefangen wurden und nun in Archiven liegen. Die Frauen haben die Briefe nie erhalten
Ansonsten kann man scih vorstellen, dass man allzu schlimme Kriegsschilderungen seiner Mutter oder seiner Frau eher nicht geschildert hat, dafür findet man sowas eher mal in Briefen an Freunde, Väter, Brüder oder Kriegskameraden.
Wenn man aber weiss an wen und unter welchen Umständen Briefe geschickt wurden, kann man sich schon denken, wo sich der Autor eher zurück gehalten hat und wo nicht. Und erstaunlich ist es unterm Strich dennoch immer wieder, welch interessante Informationen in diesen Briefen zu finden sind. Gerade die individuellen Erlebnisse finde ich spannend, die zeigen, dass alles immer individuelle Gegebenheiten sind und es X Blickwinkel gibt. Jeder erlebt etwas anders, nämlich aus seiner Sichtweise. Und das ist so spannend, in diese individuellen Erlebniswelten ein wenig eintauchen zu können.
Umso älter die Briefe sind, umso spannender ist es.
Es existiert ja sogar ein Tagebuch eines Soldaten aus dem 30jährigen Krieg. Mit privaten Eindrücken. Dazu mach ich mal ein eigenes Thema auf bei Gelegenheit.