Ein Mädchen schreibt ihrem Vater am 14. August 1933 (den Monat hat Sie folgendermaßen geschrieben "IIX.") einen Brief und berichtet von ihrem Kuraufenthalt. Bei dem Vater handelt es sich vermutlich um den Generalleutnant Herbert Stimmel (1886-1946), zumindest stammt der Brief aus seinem Nachlass.
Eintrag in ein Erinnerungsbuch im Jahr 1976. Ein alter Rot-Front-Kämpfer aus Berlin schreibt für einen Genossen seine Lebenserinnerungen nieder und schilder darin sein Martyrium, das er als Kind von kommunistischen Eltern während des Nationalsozialismus erleiden musste. Begonnen hat das direkt nach der Machtergreifung im Februar 1933, in einer Zeit die von den Nationalsozialisten als "Nationale Revolution" bezeichnet wurde.
Wir sind sehr froh, knapp elf sogenannte "Hungerbriefe" in unserem Archiv lagern zu dürfen. In den Jahren 1932 und 1933 gab es in Russland eine große Hungersnot. Den Briefen liegt ein Zeitungsausschnitt aus dem Jahr 1991 bei, der Informationen aus der Empfängerfamilie der Hungerbriefe enthält. Die Familie pflegte damals Kontakt zu einer wolgadeutschen Familie, dessen Familienoberhaupt im 1. Weltkrieg kämpfte und in deutscher Kriegsgefangenschaft Arbeit auf einem Bauernhof geleistet hat. Ein Dorflehrer aus der Gegend von Itzehoe hat eine Organisation für die Russlandhilfe gegründet und war Empfänger der uns vorliegenden "Hungerbriefe". Der Inhalt dieser Briefe ist hochinteressant, einerseits wegen des Inhalts, andererseits, weil der Absender die Worte und Sätze so geschrieben hat, wie er sie auch selbst gesprochen hat. Der in Hussenbach lebende Russlanddeutsche hat ab 1934 nicht mehr geschrieben. Zuletzt berichtet er, dass seine Mutter den Hungertod gestorben sei und er für seinen Vater keine Hoffnung mehr hat, er jedoch hofft, dass seine vier Kinder die Hungersnot überleben würden. Hier möchten wir Ihnen zwei Ausschnitte aus zwei dieser Briefe aus dem Jahr 1933 vorstellen.
Ein Pastor schickt am 12. August 1933 einer Familie eine Rechnung bzgl. eines Grabes und erklärt in einem beiliegenden Brief, dass er sich dazu entschlossen hat, sein Amt niederzulegen.