Eindrücke der Deutschen Teilung während einer Berlin-Reise im Jahre 1962

"Nahe bei das Höhenrestaurant Nikolskoe, wo wir bei Schlagsahne mit Borkenschokolade !!! einen herrlichen Blick über die Havel hatten, traurig war nur, daß am jenseitigen Ufer die Menschen nicht so frei leben können wir wir. [...] Wir verließen Kreuzberg in Richtung Anhalter-Bahnhof, bei dessen Anblick Kurti doch sehr ergriffen war. Dieser Bahnhof brachte für ihn die meisten Erinnerungen an seine Ferienreisen während der Schulzeit mit sich. Nun stand nur noch eine schäbige Runine des Portals. Die ganze Umgebung wurde hier immer unheimlicher, Trümmer, Ruinen, Trümmer, Ruinen, wir befanden uns ganz in der Nähe der Mauer. Wir nahmen Abschied von dieser grausamen Mauer am Potsdamer Platz, einst der verkehrsreichste Platz Berlins, heute gibt es ihn nicht mehr, er ist noch da, aber er ist tot. Eingeschlossen von unzähligen Stacheldrahtzäunen, von einer starken Steinmauer, gesichert durch scharfe Glassplitter und ganz umgeben von einem Bretterzaun, über den ab und zu ein Mensch hinüberschaut vielleicht zu seinen Verwandten, liegt er da und träumt von vergangenen Zeiten und hoffentlich von einer baldigen und besseren Zukunft. Traurigen Herzens und immer noch vom Hunger geplagt schlendern wir nun zurück über die Potsdamer Straße, die langsam wieder belebter wurde und bald merkte man nichts mehr von dem was 500 m hinter uns lag."

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