Beiträge von Tacitus

    Wie könnte man die Nutzerränge gestalten? Sollte es mehr in den Bereich Bücher oder Handschriften gehen?


    Da Fallen mir Stichworte ein wie:


    Analphabet :D

    Briefeschreiber
    Tagebuchschreiber

    Transkripteur

    Bibliothekar

    Archivar


    Irgendwie so...?

    Ich bin ja sehr fasziniert von schönen Bibliotheken. Hier können wir gerne Fotos/Infos von/zu solchen Bibliotheken sammeln.


    In welchen Bibliotheken, die außergewöhnlich schön waren, seid ihr schon gewesen? Und kennt Ihr ggf. außergewöhnlich schöne Privatbibliotheken oder habt Ihr selbst eine solche?


    Ich war in Prag und in Dublin mit NoraP in schönen Bibliotheken. Du kannst sicher sagen, wie die hießen ;-)


    Hier eine schöne Sammlung:

    https://www.sueddeutsche.de/ku…theken-der-welt-1.3208727


    Sehr schön finde ich die Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften in Görlitz. Ein Foto davon hatte ich lange als Desktop-Hintergrundbild:


    https://de.wikipedia.org/wiki/…iothek_der_Wissenschaften

    Das sind auch besondere Zeitzeugnisse finde ich :D Die sind auch viel zu selten erhalten. Wenn es aus der eigenen Schulzeit noch da ist, ist das natürlich persönlich sehr interessant.


    Ich habe so etwas von einem Schüler aus den 1870er Jahren. Es ist nicht viel, aber es sind ein paar Scherzzeichnungen und ähnliches. Dazu mache ich bei Gelegenheit mal ein eigenes Thema auf.

    Mr. Bean in der Bibliothek ;-)


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    Ich habe mal gehört, dass heute so viele historische Bibeln erhalten sind, weil sie damals für die Leute (natürlich) fast heilig waren und eine Sünde, so etwas wegzuwerfen, zu zerstören oder ähnliches.


    So in der Art wird man wohl auch mit solchen persönlichen religiösen Dingen umgegangen sein. Deswegen gibt es wohl auch heute noch soviele alte Taufbriechen. Aber 20-30 EUR bringen die dann schon ungefähr. Mal mehr, mal weniger.

    Ich finds ja unschön wenn Leute Ansichtskarten wegschmeissen. Für mich ist das schon was schönes und erhlatenswertes. Wobei ich Briefe natürlich wichtiger finde. Unterm Strich kommts aber auch immer auf die Inhalte an, was geschrieben wurde.

    Sodele, jetzt mal Butter bei die Fische :-) Habt Ihr Liebesbriefe geschrieben? Habt Ihr welche bekommen?


    Geschrieben habe ich glaube ich keine. Wenn mir doch was einfällt, gebe ich Bescheid :-) Außer vielleicht mal eine Nachricht auf nem Zettel, aber kein Liebesbekenntnis. Höchstens meiner Frau oder Ex-Freundin (früher natürlich :D ) als Mitteilung mit Liebesbekenntnis, als man noch zusammen war.


    Gerade fallen mir 2 Fälle ein, bei denen ich welche bekommen habe.


    1. ca. 5. oder 6. Klasse hat die Banknachbarin hinter mir einen kleinen Brief "gefunden" der an mich gerichtet war. Es war ein kurzer Liebesbrief (aber harmlos formuliert glaube ich), mit einen Termin, wann wir uns treffen können. Ich war damals total verunsichert und habe die kleine aber doch gefährliche Chance, dass man mich veräppeln will, als Grund hergenommen es zu ignorieren und nicht hin zu gehen. Zumal ich mir sicher war, dass das Mädchen, das den Brief angeblich gefunden hat, die Urheberin des Briefes war und ich da nicht so das Interesse hatte.


    2. Nachdem ich eine Schule verlassen habe, habe ich per Post dann mal einen Liebesbrief bekommen. Ein Zeichenblock-Blatt voll geschrieben (in allen möglichen Größen) mit "Ich hab Dich lieb" und einem Rätsel, wer der Absender ist. Auch hier war ich nicht sonderlich interessiert und habe es ignoriert. Aus heutiger Sicht würde ich es wahrscheinlich anders machen, gerade auch wegen der Gefühle des Mädchens wegen. Ich wurde von ihr dann später per Telefon noch zu ihrem Geburtstag eingeladen - ich ging hin. Dort hat sie mir dann in der zweiten Hälfte des Geburtstags gesagt, dass der Brief nicht mehr gilt. Was sicher nicht so gemeint war ;-) Ggf. wars taktik oder ein Versuch eine Peinlichkeit zu vermeiden.


    Andere Dinge liefen eher persönlich und telefonisch ab. Nur war ich immer zu jung, zu unerfahren, zu schüchtern und zu doof, richtig zu reagieren. Zudem hatte ich immer zuviel Sorge, was andere denken könnten. Im Nachhinein natürlich sehr ärgerlich. Zumal es dieses Liebeskrippeln wie man es mit 11 bis 17 Jahre hat, in den späteren Jahren in dieser Form nie wieder hat. Denn da ist es was komplett neues und außergewöhnliches. Etwas, das nicht greifbar ist.


    Aber gut. Das mal zu mir ;-)


    Besonders schön finde ich historische Liebesbriefe, weil dort die alte Umgangsformen noch gepflegt werden und das in einer so schönen Art und Weise. Hier erstmal ein Video vom Mythen Metzger, als er unsere Plattform (noch in der alten Optik) vorstellt und als Beispiel einen Liebesbrief her nimmt.


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    Und hier die Liebesbrieftexte die wir aktuell auf unserer aktuellen Plattform zur Verfügung stellen:


    Liebesbrief vom 24. September 1820 aus Berlin


    Liebesbrief vom 28. Dezember 1848 aus Wernigerode


    Brief vom 6. Juli 1866 aus Görlitz


    Gedicht vom 27. Juni 1899 aus Hamburg

    Das macht wahrscheinlich kaum jemand. Aber eignet sich Musik als Untermalung, wenn man gerade liest? Bei klassischer Musik kann ich es mir sehr gut vorstellen. Ich selbst lese ja dann eher alte Briefe usw. und da laufen meist nebenher Dokumentationen oder so (in letzter Zeit kaum noch, aber als ich das intensiv gemacht habe), und da blende ich das im Kopf dann aus.


    Als ich ca. 2000 oder 2001 das Buch "Uhrwerk Orange" gelesen habe, habe ich das an einem Abend (in einer Nacht) gemacht und habe durchgehend in Dauerschleife "Hier kommt Alex" von den Toten Hosen angehört - und das sogar recht laut, wenn ich mich richtig erinnere :-D


    Aber Klassik ist denke ich ein gutes Musikgenre, die der Entspannung und Konzentration dient, gerade weil in der Regel kein gesungener Text dabei ist.

    Seit wann gibt es eigentlich Brieffreundschaften im Sinne wie wir es heute kennen? Also im Grunde sind ja alle freundschaftliche Brief-Korrespondenzen Brieffreundschaften. So wie man es heute kennt ist es aber eher bewusst forciert, ohne, dass man einen vorherigen Bezug zueinander hatte.


    Habt oder hattet Ihr Brieffreundschaften?


    Ich nur einmal in der Grundschule. Dort hat ein Lehrer-Ehepaar die jeweils eine andere Klasse unterrichtet hat, Brieffreundschaften unter den Schülern arrangiert. Ich habe es auf 2-3 Briefe geschafft ungefähr und wusste üübeerrrhaupt nicht, was ich schreiben soll. Und habe bei "Hobbys" dann "Karate" genannt, mein Brieffreund hat dann 2x nachgefragt, welchen Gürtel ich bei Karate habe und dann habe ich nicht mehr geantwortet :D Natürlich habe ich nicht aktiv Karate betrieben ;-)


    Witzig wars noch 1999. Da war ich erstmals im Internetcafe und habe über den RTL Chat mit 2-4 Mädels Kontakt gehabt und ich hatte keine Mailadresse, sodass ich mich mit den Mädels brieflich ausgetauscht habe, aber nur 1-2 Mal jeweils.

    Ein ganz besonderes Themengebiet sind Kinderbriefe. Besonders in den 1920er Jahren, aber aber auch schon in der Kaiserzeit und natürlich danach gab es schönes Kinderbriefpapier mit reizenden Motiven. Die Beispielbriefe aus dem Bildanhang sind aus der Zeit um 1929.


    Habt Ihr selbst als Kinder Briefe geschrieben? An wen? Und warum? Gab es witzige Inhalte? Sind die Briefe erhalten?


    In unserem Archiv liegen viele dieser Briefe. Auf der aktuellen Software sind noch nicht wieder alle erreichbar, die wir schon im Netz hatten. Hier ein schönes Beispiel, das aktuell erreichbar ist:


    Ein pfiffiger Junge schreibt seinen Eltern im Jahr 1932 eine Postkarte

    Ein besonders hübsches Sammelgebiet finde ich alte Taufbriefe. Davon gibt es immer mal wieder welche zu finden, die sind wohl sehr verbreitet gewesen. Im Laufe der Zeit hat sich die Optik und Aufmachung der Taufbriefe verändert.
    Diese gefalteten Briefe aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts finde ich besonders schön. Ein solches Stück habe ich vorhin in einem Papiernachlass gefunden.

    Kennt Ihr den KVK? Das finde ich als Sammler und Händler unglaublich spannend und hilfreich. Es haben sich die Archive unzähliger Bibliotheken zusammengeschlossen, um eine kollektive Recherche zu ermöglichen. Man kann also nach schauen ob Druck oder Buch XY in welchen Bibliotheken (oder ob überhaupt) vorhanden ist.


    Und gerade als Händler merke ich immer wieder, wieviele Bücher und Drucke in keiner nennenswerten Bibliothek lagert.


    Hier die Seite dazu:


    https://kvk.bibliothek.kit.edu

    Genau, aber Postcrossing konzentriert sich komplett auf das wechselnde Karten-Schreiben? Mehr Varianten sind im Konzept gar nicht vorgesehen?

    Ja bzw. authentischer als jede Propaganda aller Seiten. Und man kommt den Menschen näher als es trockene Geschichtsbücher tun, wo es nur um Daten und Zahlen geht. Wobei es sicher auch viele Werke gibt, die sich bemühen eben solche individuellen Erlebnisse mit einfließen zu lassen, um dem Thema besser gerecht zu werden. Und da spielen eben solche Zeitzeugnisse mit rein.

    Hier das Zitat aus unserem Archiv, das wir als Hauptzitat auf unsere Seite gestellt haben

    Zitat

    "Hätte ich die Freiheit, mir eine Neigung zu wählen, die mich für alle Wechselfälle des Lebens auf einen festen Grund stellte... es würde die Neigung zum Lesen sein. Schaffe einem Menschen diese Neigung, und du wirst zugleich sein Glück begründen."

    (Aus einer Tagebuch-Notiz)

    Wie ich mit Theodor Schmidt zusammen hier analysiert habe, wird es immer schwerer, private Handschriften zu finden, umso weiter man in die Zeit zurück geht. Währned man aus dem 19. Jahrhundert noch recht viel findet, wirds im 18. Jahrhundert schon knapp. Aus den 17. Jahrhundert findet man extrem selten etwas.


    Umso bemerkenswerter ist das Tagebuch von Peter Hagendorf, ein Soldat aus dem 30jährigen Krieg, der seine Erlebnisse aus dem Krieg nieder geschrieben hat. Leider befindet sich das Tagebuch nicht in meinem Archiv ;-) Das Tagebuch liegt in der Staatsbibliothek zu Berlin, eine Seite daraus schaut so aus:




    Es gilt als einziges Dokument, das erhalten ist und das Söldnerleben des 30jährigen Krieges dokumentiert. Hier eine ausführliche Wikipedia-Seite dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Hagendorf


    Es wurde auch als Buch heraus gegeben: https://www.amazon.de/exec/obi…9971993X/deutschfilmed-21 [Anzeige]


    Es gab mal einen Podcast zum Thema, den ich nicht mehr finde. Hier dafür einen visuellen Beitrag dazu von Terra X:


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    NoraP

    Wie ich bei Wikipedia gesehen habe, wird sogar Pforzheim im Tagebuch erwähnt :)

    Das finde ich auch schön, wenn man das gerade den Kindern die Faszination des Briefeschreibens näher bringt.


    Wir haben ja zum Glück eine Großtante und eine Bekannte, die uns ab und zu schreibt, das ist für die Kinder natürlich auch immer ein Ereignis, wenn Post für sie oder uns als Familie im Postkasten liegt.

    Als ich die Überschrift gelesen habe und gesehen habe, dass Du was dazu schreibst, ging mir sofort "England" in den Sinn... ;-) Aber das ist bei vielen so. Das liegt sicher an dem Weltreich, das sie hatten, und weil die Geschiche Englands aufgrund dieses Weltreichs und der Sprache, die heute eine Weltsprache ist, groß und breit aufgearbeitet ist - auch in vielen fiktiven Geschichten. Und das meist in einem positiven Grundtenor.
    Nicht zu vergessen, dass England viel Einfluss hatte und dadurch viel beeinflusst hat. England war ja neben den USA, Frankreich und Deutschland eines der Länder, das viel im Bereich Literatur, Wissenschaft usw. beigetragen hat. Nicht zuletzte waren wichtige Teile der USA eine englische Kolonie. Da gibt es weltweit in vielerlei Hinsicht viel Bezugspunkte. Und faszinierend dabei ist, dass England selbst eigentlich recht klein ist.