Reisebericht aus dem Lunapark in Berlin von 1931

"Nachdem wir getrunken hatten, gingen wir fort vom Zoo zur U-Bahn. Von da fuhren wir zum Lunapark. Unterwegs mußten wir ein paarmal umsteigen. Mit der Ringelbahn fuhren bis zum Ziel. Vom weiten sahen wir den hohen Funkturm. Dort mußten wir erst nochmal Eintritt bezahlen. Als wir hinkamen, waren schon viele andere Leute da. Ein großes Haus war da. Darin waren Kästen zum Spielen. In einigen waren ein paar Fussballtorhüter. Man mußte einen Groschen einwerfen, dann kam ein Ball zum Vorschein. Mit zwei hebeln mußte man den Torwächter bewegen. Ein Hebel war zum Seitwärts bewegen der Figur, mit dem andern aber das rechte Bein des Spielers. Nun mußte man versuchen Tore zu schießen. Wenn man ein Tor erzielt hatte, rollte der Ball wieder unter das Spielfeld. Dann kamen noch 2 Bälle. Wer die ersten Tore erzielt hatte, hatte gewonnen. Heinz gewann an meisten.


Dann war noch so ein ähnliches Spiel mit zwei Boxern: Schmeling und (Schark) Sharkey. Unter der Kinnspitze war ein Stift. Wenn mann da draufschlug, fiel der Boxer um. Er war dann k.o. Auch ein Bauchredner zeigte seine Künste. Sehr interessant war auch die Wasserrutschbahn. Ein Kahn wurde auf ein schiefe Ebene mit einem Seil gezogen. Dann setzten sich die Leute hinein und rutschten hinunter in das Wasser. Es war aber zu teuer, sonst wären wir auch einmal gerutscht. Heinz und ich fuhren aber am meisten auf elektrischen Motorbooten. Da konnte man selbst steuern. Wenn die Zeit vorüber war, wurde der Strom ausgeschaltet und die Boote standen still. Daselbe in Autos war auch da. Auch auf einer großen Luftschaukel fuhren wir. Am Abend war großes Feuerwerk auf dem See im Lunapark. Nachdem wurden zwei Ringkämpfe gezeigt. Auf einer Tribüne kämpften 4 Ringer um den Sieg. Nach dem Ringkampf fuhren wir heim."