Dunkle Jugend.
O sprich nicht von der Jugend mir
Als eine Zeit der Rosen,
Des Friedens und der Fröhlichkeit
Der frischen sorgelosen.
Denk Dir ein überschlankes Kind
Mit schmalen, blassen Wangen,
Im schlichten, ausgeflickten kleid
Nicht Bänder oder Spangen.
Die tiefen Augen feucht geweint
Und brennend heiß die Lider,
Die Hand von schwerer Frone hart
Und schlaff die jugen Glieder
Denk Dir das Kind tagaus - tagein,
Im Kampf mit Leid und Sorgen,
Mit vielen Traumgesichtern nachts,
Und Seufzern früh am Morgen.
Denk es Dir einsam, freudearm,
Mit dunklen Blicken trauern;
Nach einem fernen, süßen Glück,
In dumpfer Sehnsucht schauern.
Die Hände auf das Herz gepreßt,
Stets ängstlich vorwärts bangend,
Nie harmlos, nie voll Überschwang,
Auch daß, auch daß
"ist Jugend".
Anmerkung: Wann wir das Gedicht genau auf der Seite eingestellt haben, konnten wir anhand der alten Neues-Meldungen nicht mehr nachvollziehen. Deswegen haben wir das Datum eingetragen, an dem wir das Gedicht bei Facebook verlinkt haben.
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