Persönliches Treffen mit Friedrich den Großen

Zitat

Ich ging ohne daß ich weiß, was ich sagen solle oder wolle. Ich war durchaus beklemmt. Meine Augen konnten die Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich fand Eingang vor der Tür...

"14. Nov. Ein ängstlicher Tag, doch in der Stille, wegen Ungewißheit des Rückmarsches der Preuß. Truppen aus Schlesien, vor dem man sich zitternd fürchte, und abends hörte man bis späte kanonieren und endlich kam die Nachricht, daß der König v. Preußen morgen hier einträfe. Was Sorge und Furcht?

15. Nov. trafen Ihre Majestät der König v. Preußen mit der Armee vormittags hier ein. Sie hörten den Anfang des Compliments von mir an. Der Anfang schien etwas heiterer zu sein, aber gegen Mittag wurde ich gerufen und es wurde die Erlegung 10/m d. Contribution unter dem ________ angedeutet, daß sonst die Bataillons in ihren Quartieren es eintreiben würden. Es machte dieses ängstliche Beschäftigungen und man arbeitet fast noch ohne Hoffnung, als abends nach 6 Uhr wiederholte schreckliche Andeutung geschehen. Nun ward das Treiben (?) recht erbärmlich und ein unglaublich ängstliche Nacht.

16. Nov fing früh um 2 Uhr zu agieren an. Gott hatte recht selbst zusammen geschüttet. Ich ging vergebens (?) und ward über die Papier ängstlich. Ich ging ohne daß ich weiß, was ich sagen solle oder wolle. Ich war durchaus beklemmt. Meine Augen konnten die Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich fand Eingang vor der Tür. Es wurde endlich abgeliefert. Hinten nach bekam ich Erinnerung, die mich aufrichtete, aber Warnung vor ganzer Stadt wegen des übereilten Redens. - Erbarmender Heiland, sei ewig von Deine Hilfe gezeichnet. Laß michs recht brauchen auf Zeit u. Ewigkeit. Um 8 Uhr war fast alles weg. Sei ferner unser Schutz und hilfe."