"Im vorigen Briefe versprach ich Dir die Feier über den Empfang der Friedensnachricht mitzutheilen. Dieses allesnun beschreiben zu wollen, würde zu viel Raum wegnehmen deshalb übersende ich Dir hier ein Beiblatt vom Wochenblättchen. Ja so schön so feierlich soll es noch nie hier gewesen sein, nicht ein Haus war, wo nicht illuminiert gewesen wäre, u dann das Geläufe, das unaufhörliche schießen, der Gesang, u. diese bunten Laternen [...] ja Du machst Dir keinen Begriff davon, wie schön wie feierlich dieser Abend war. Die Großmutter u ich gingen zu Roßbachs am Markt, wo wir alles genau sehen konnten. Ist es doch als wäre seit dem Tage ein ganz anderer Muth in die Menschen gekommen ja ich habe mir sogar vorgenommen, wenn es meine Gesundheit erlaubt, Dich, als auch Onkel und Tante dort zu besuchen, nur für den Monat März werde ichs noch verschieben müssen, denn alle rathen mir ab, im März zu reisen, darum geduldige Dich noch ein Weilchen, ich komme, so Gott will, mal ganz unverhofft."
Dem Brief lag das "Extra - Blatt zum Melsungener Wochenblatt." vom Donnerstag, den 2. März 1871 bei.