Bajonettfechten mit französischen Diener

Zitat

...und nun traten wir Beide mit gekreuzten Gewehren gegen einander, zeigten uns die verschiedenen Griffe, handbewegungen, Commandos u.s.w. womit die Zeit verging, ehe ich Mich's versah. Ich gab ihm auch Wein aus dem Fasse zu trinken...

"Auch die Fässer wurden angesteckt, aber nicht ganz geleert. Die Bewachung derselben wurde uns anvertraut und uns dabei bedeutet, daß wir wohl trinken, aber ja nicht etwa uns betrinken sollten. Ein Jeder that sich nun soviel zu gut, als er vertragen konnte. Auch meinem Freund Langer, der einen andern Posten hatte, leiß ich mehrmals einige Flaschen voll und reichte sie ihm durch das Gitter. - Mit einem der Diener von der Präfectur, welcher die Aufsicht während der Nacht hatte, unterhielt ich mich sehr gut. Er war auch Soldat gewesen und hatte in Afrika mit gegen die Babylen gefochten, wovon er mir viel erzählte. Wir kamen auf unsere Militärverhältnisse zu sprechen, speciell auf das Bayonet-fechten. Er wollte mir die französische Art zu bayonnetiren zeigen, und bat mich um die Erlaubniß, ein gewehr aus der Waffenkammer holen zu dürfen, weil auch mehrere Gewehre mit Bayonnet da waren. Da ich mein Gewehr nicht aus der Hand geben wollte, erlaubte ich ihm dieß, und nun traten wir Beide mit gekreuzten Gewehren gegen einander, zeigten uns die verschiedenen Griffe, handbewegungen, Commandos u.s.w. womit die Zeit verging, ehe ich Mich's versah. Ich gab ihm auch Wein aus dem Fasse zu trinken, und da er sahe, daß derselbe nichts kostete, bat er mich, ihm doch eine Kanne davon zu füllen. Ich sagte ihm zu. Er ging und benachrichtigte seine Mutter, (er hatte seine Wohnung in der Präfectur) welche mit einer Kanne kam. Da ich befürchten mußte, gesehen zu werden, stellte ich mich breit mit den Mantel vor das Faß und ließ sie die Kanne füllen. Zum Dank brachte er mir ein schönes Stück Weißbrot mit frischem Pflaumenmus, welches ich als Leckerbissen verzehrte."