Gedicht vom 5. Mai 1902 aus Köln-Engelskirchen
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Tacitus -
August 1, 2014 at 1:51 AM -
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"Schneeflöckchen flog vom Himmel herab
Flog auf des Friedhofs stilles Grab
Ein Kind ist's welches sie decken zu
Damit es schlafe in friedlicher Ruh.
Da tönen durch die Winternacht
Gar feierlich die Glocken
Um all die Menschen groß u. Klein
Zum Gotteshaus zu lcken.
Vor vielen, vielen Jahren ward
Der Heiland uns geboren
Der ale Menschen selig macht
Wir wären sonst verloren
Da kommt zum stillen Grabe
Die Mutter, u. sie bringt
Wie's alle Kinder haben
'Nen Kristbaum für ihr Kind
Da kniet sie betend nieder
An ihres Kindes Grab
Und heiße Thränen fließen
Zur Erde still herab.
Dann blickt sie gläubig aufwärts
Ade, mein Kind ade,
Es dauert nicht mehr lange
Bis ich dich wiederseh.
Schneeflöckchen hörte es still weinen
Und sprach zu den anderen fein,
Weil wir der Mutter nicht bringen Trost
So soll das Kind doch geborgen sein
Drum decket es zu ihr Schwesterlein"
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