Wein sorgt für Freud und Leid

Zitat

Lobstein hatte einen gut bestellten Weinkeller; von seinem Vorrath verkaufte er an Jeden der wollte um billigen Preis, denn er calculirte so: "jetzt bekomme ich Geld dafür, später kommen vielleicht Andere, die ihn mir ohne Geld abnehmen"

"Herr und Frau Lobstein, zwei gut beleibte Personen, waren sehr freundlich gegen uns und bedoenten uns außer Anderem gut mit Wein. Lobstein hatte einen gut bestellten Weinkeller; von seinem Vorrath verkaufte er an Jeden der wollte um billigen Preis, denn er calculirte so: "jetzt bekomme ich Geld dafür, später kommen vielleicht Andere, die ihn mir ohne Geld abnehmen".
Eine bedauerliche Scene spielte sich hier ab. Der Posten der Parkwache hatte auch ein Fäßchen Wein mit zu überwachen, jedenfalls hatte er Durst, gerieth deßhalb hinter den Wein und machte sich betrunken. Der Batterie=Chef, welcher im Vorbeigehen die Trunkenheit des Postens bemerkte, beantragte beim Wachhabenden dessen Ablösung. Im Wachlokal angekommen, widersetzte sich der Abgelöste dem Unteroffizier und griff nach dem Seitengewehr. Unteroffizier Hundertpfund dies wahrnehmend, zog rasch den Säbel und verstzte dem Süß einen Hieb auf den Oberarm. Süß wurde wegen Widersetzung im Dienst und Bedrohung mit der Waffe gegen einen Vorgesetzten vom Kriegsgericht zu achte Jahren Strafabtheilung verurtheilt. Nach zweijähriger evrbüßung würde Süß durch Verwendung des Grafen zu Leiningen begnadigt."