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Bericht über den Luftangriff auf München vom 2. Oktober 1943

  • Tacitus
  • September 15, 2011 at 5:45 PM
  • 3,277 Views
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Brief vom 28. Oktober 1943 aus München. Eine Frau schreibt einer Kollegin und Berichtet von den Folgen der Bombenangriffe, die am 2. Oktober 1943 auf München verübt wurden. Ihr Rundgang ging durch Schwabing. Dieser Brief wurde mit einer Schreibmaschine verfasst.

"Unsere Wohnung ist nun wieder einigermassen zusammengeflickt, auch die Oefen für den Winter gerichtet. Am 2.10. abends um 8 Uhr war ich mit den gröbsten Aufräumungs- und Reinigungsarbeiten im grossen und ganzen fertig; ich wusch mich dann noch gründlich und stieg nach 10 Uhr todmüde in die Federn. Kaum darin heulten die Sirenen. Ich zähneklappernd vor Kälte wieder raus und in die Kleider. Mir schwante gleich nichts Gutes, weil der alarm so früh kam. Kaum war ich angezogen, da ging die Knallerei schon los. Ich hatte Mühe, meine Mutter noch anzuziehen und in den Keller zu bringen. Eine ganze Stunde krachte es an allen Ecken und Enden. Wir dachten alle zusammen im Keller, unsere letzte Stunde sei gekommen, weil es einige Male in nächster Nähe herangepfiffen kam. Mein nächster Gedanke war, nun habe ich mir die ganze Mühe mit der Wohnung wieder umsonst gemacht. Als wir nach einigen Stunden aus dem Keller krochen, konnte ich es im ersten Augenblick gar nicht fassen, dass alles heil und ganz geblieben ist. Scherben hat es nur in einer 2. Stock-Wohnung bei uns gegeben und in den Nachbarhäusern. Was wir noch nie getan hatten nach der Entwarnung, taten wir diesmal, wir gingen anschlissend etwas spazieren, um uns zu beruhigen und Luft zu schnappen. Mit uns ein grosser Teil der Hausinwohner und der Nachbarschaft. Zum Hinlegen und zum Schlafen waren wir alle noch viel zu nervös. Recht weit sind wir nicht gekommen, da sahen wir schon den ersten Brandherd. Auf den Strassen waren Brandbombeneinschläge en masse. In der Bismarckstrasse und weiter unten, dem Max-Gymnasium, zu brannte es lichterloh. Ich zog dann vor, mit meiner Mutter schleunigst wieder heimzuziehen, denn einmal war es sehr schlecht zu gehen auf den Strassen, das können Sie sich ja denken - man konnte in der Finsternis leicht "in etwas" hineintreten, ausserdem wollte ich nicht Gefahr laufen, von den brennenden Häusern etwas aufs Haupt zu bekommen. Helfen konnten wir ja doch nirgends. Am Sonntag machte ich dann einen kleinen Rundgang. Ich bin nicht weit gegangen, aber das, was ich gesehen habe, hat mir so vollständig genügt; am liebsten hätte ich geheult wie ein Schlosshund, so jämmerlich sah unser schönes München aus. Das Gröbste habe ich mir gar nicht angeschaut, bin auch gar nicht neugierig darauf, man macht sich nur noch nervöser dabei. Dieser Angriff hatte sämtliche Stadtviertel getroffen, sogar Bogenhausen, wo es doch bisher überhaupt noch nichts gemacht hat. [...] Wir fragen uns alle, wie soll das weitergehen, wo sollen die vielen Obdachlosen hin, jetzt im Winter, wenn wir noch einige Male so heimgsucht werden."

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0

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