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Gewitter, Sturm & Hagel in Wien im Jahre 1828

  • Tacitus
  • August 1, 2019 at 2:30 AM
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Ein junger Mann aus Wien schreibt am 29. Juni 1828 seinen Freund nach München einen Brief.

„Wenn die Noth am größten ist, ist Gotteshilfe am nächsten“ sagte der erwürdige Greis in Leitmeritz, welcher villeicht nur nach wenigen Schritten vor seines Grabes randenthert war; dieses so wahre Sprichwort hat sich vor 12 Stunden bewährt in der Tath an mir, denn der allmächtige und barmherzige Gott hat mir seiner schützende Hand mich von einer sehr drohenden Lebensgefahr errettet. In der Ueberzeu daß Du lieber Freund gewiß einigen Antheil an meinen Schicksal nimmst, will ich Dir das vor mich so wichtige Erreichniß mittheilen Vorgestern den Freitag nachmittag umzog sich der Himmel kohlschwarz und der ferne Donner kündete ein sehr schweres Gewitter an, welches sich aber auch mit mayestätischer Gewalt ausdobte, bekleidet mit fürchterlichen Stürmen und hagelwetter. Der Himmel trohte die Erde zu vernichten, aber die Gnade unseres Gottes brachte statt des Schahtens, tausendfachen Segen auf die hinsichen Fluren denn seit das Du wegereißt bist von hier, hat es noch nicht gerechnet und viele Kranckheiten rafften hunderte von Menschen weg.

Ich ging den Abend noch an die steinerne Brücke an der Wien, um ein eben so schönes Schauspiel mit an zu sehen, aber nicht beschreiben kann ich Dir wie fürchterlich schön dieser Anblick von den Waßerfluthen war bis an die Bogen ging das Waßer, wie Du Dich wirst erinnern können hat es einen starkes Wehr unter der Brücke, ein dumpfes stackes Brausen ließ mich schon von fern höhren, der Schaum fuhr bis auf die Brücke so peitschte sich das Waßer, Pfosten Balken Geräthschaften Bäume führte es bei sich, denn es muß ein Wolkenbruch gewesen sein in manchen Straßen hat es 4 Schuh hoch gestanden unser Garten war blanck.

An diesen Tage wünschte ich Dich an meiner Seite um vereind miteinander den großen Weltvater angebeten um Ihn lobzusingen. Gestern nach Feierabend ging ich auf den Boden und wollte sehen ob meine Blumen auf den Dache etwas gelitten hätten vor den Wetter wie ich so manchen Abend es zu thun pflege und beim untergang der Sonne die Flöte blase weil das Dach sehr flach ist, allein es hatte ein wenig verechnet ich achte darauf nicht, und rutsche an meinen flachen Dache auf das darunter befindliche steile ohne alle Besinnung mit einer Schnellichkeit, daß mir Gottes Hand mich ließ fest halten an eine herforrachenden Schindel, einen Schuh nach war ich 3 Stock diefer Abgrund wie ich zu mir kam war mein erstes, Dank gebeth gegen Gott meinen Erretter, jetzt schwang ich mich in ein Bodenfenster wo ich vielleicht heute noch wäre wenn ich mich durch einen Hammer und Leiter durch die Verschalung gemacht hätte wo ich mich klücklich auf unsern Boden durcharbeitete einige leichte Blessuren am Hindern und linken Hand sind mir zu Warnung gib dich nicht ohne Noth in Gefahr zurück geblieben."

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