Plakat vom 20. Januar 1829 aus Coburg

Mit Allerhöchster Bewilligung

wird nur heute Dienstag den 20. Januar 1829 auf mehrseitiges Verlangen auf dem

Herzoglichen Hoftheater zu Coburg

Mechanikus Weiß aus Paris,


der
sich mit höchsterfreulichem Beifall sowohl von Sr. Königl. Majestät von
Sachsen und dem ganzen Königlichen Hause wie auch schon vor

Sr. Durchlacuht dem Herrn Herzoge Ernst von Sachs. Coburg=Gotha producirte,

ein großes physikalisches

Kunst=Theater

darzustellen die Ehre haben.


Erste Abtheilung.


Eine Auswahl der neuesten Stücke der Magie oder ergötzenden
Physik; und zum Beschluß mit abgerichteten Kanarienvögeln.


Zweite Abtheilung.


Die Phantasmagorie, oder natürliche Gesitererscheinungen,

bei welcher das schnelle Entstehen und Vergehen, Vergrößern
und Verkleinern, Nähern und Entfernen, Verdüstern und

Entwickeln der Gestalten, die anziehendste Unterhaltung gewährt.


Auch wird erscheinen: 1) der Kopf des Diable, der große Teufel
genannt, welcher aus Nichts entsteht, die Augen bewegt, und in

kolossalischer
Größe auf den ersten Platz spaziert, dann verschwindet. 2) erscheinen 5
Köpfe nach einander, welche mehrere lächerliche


Bewegungen machen.


Zum Beschluß:


wird der Künstler die verehrten Zuschauer mit mehreren Figuren
überraschen, welche einem jeden in die Hand gegeben werden. Diese


Figuren tanzen ohne allem Mechanismus nach dem Takte der Musik auf dem Theater wie lebende Personen.

Preise der Plätze: Loge 48 Kr., Parquet 30 Kr, Parterre 24 Kr., Gallerie=Loge 12 Kr., Gallerie 6 Kr.

Billets sind von morgens 9 Uhr bis Abends 5 Uhr an der casse zu haben. Anfang 7 Uhr.