Tagebucheintrag eines bayrischen Generalleutnants vom 3. Dezember 1812 im Eindrucke des Russlandfeldzuges an der Seite Napoleons. Mit "bitojabel" ist das Wort "Pitoyabel" gemeint, ein veraltetes Wort für "kläglich" und "erbärmlich".
Der impressionistische Maler Robert Sterl (1867-1932) reist im Mai 1910 durch Russland und berichtet Baronin von Stumm in einem Brief von Land und Leute.
Wir sind sehr froh, knapp elf sogenannte "Hungerbriefe" in unserem Archiv lagern zu dürfen. In den Jahren 1932 und 1933 gab es in Russland eine große Hungersnot. Den Briefen liegt ein Zeitungsausschnitt aus dem Jahr 1991 bei, der Informationen aus der Empfängerfamilie der Hungerbriefe enthält. Die Familie pflegte damals Kontakt zu einer wolgadeutschen Familie, dessen Familienoberhaupt im 1. Weltkrieg kämpfte und in deutscher Kriegsgefangenschaft Arbeit auf einem Bauernhof geleistet hat. Ein Dorflehrer aus der Gegend von Itzehoe hat eine Organisation für die Russlandhilfe gegründet und war Empfänger der uns vorliegenden "Hungerbriefe". Der Inhalt dieser Briefe ist hochinteressant, einerseits wegen des Inhalts, andererseits, weil der Absender die Worte und Sätze so geschrieben hat, wie er sie auch selbst gesprochen hat. Der in Hussenbach lebende Russlanddeutsche hat ab 1934 nicht mehr geschrieben. Zuletzt berichtet er, dass seine Mutter den Hungertod gestorben sei und er für seinen Vater keine Hoffnung mehr hat, er jedoch hofft, dass seine vier Kinder die Hungersnot überleben würden. Hier möchten wir Ihnen zwei Ausschnitte aus zwei dieser Briefe aus dem Jahr 1933 vorstellen.
Eine Frau schreibt einen Aufsatz über das Memelland. Aus welcher Zeit der Text stammt, wissen wir nicht genau. Vermutlich aber aus den 30er Jahren. Der Text wurde mit einer Schreibmaschine verfasst und beinhaltet viele Korrekturen der Autorin.
Verfasser und Datum des humoristischen Textes sind uns leider unbekannt. Den Text haben wir in einer Textmappe einer Sängerin gefunden, die auch am Fronttheater einegsetzt war. Im Internet kann man diesen Text in ähnlicher Form finden, was für die damalige popularität dieses Textes spricht.
Brief vom 5. April 1942 aus Tallin in Estland. Eine junge Estländerin schreibt einen Brief, den sie in deutscher Sprache verfasst hat, an eine gute Freundin nach Wien. Darin beschreibt sie sehr ausführlich, wie sie und ihr Umfeld die russische Besatzung miterlebt hat.
Brief vom 19. September 1923 aus Frankfurt. Ein Herr aus Frankfurt - vermutlich Frankfurt am Main - schreibt einer Dame nach Kreuzlingen, die dort mit ihrem Mann eine Heilanstalt betreibt. Leider war es sehr aufwändig den Text zu entziffern. Aus diesem Grund sind wir nicht überall sicher (z.B. die Worte "Gehaltsstellung", "grandt", "Dreck" und "dann" vor dem Wort "Aufbauen" am Ende des Textes), ob wir den Text korrekt lesen konnten. Ein Wort, welches mit [?] als Platzhalter ersetzt haben, konnten wir leider nicht deuten.
Ein Mann schreibt einen Tag vor dem Kriegseintritt des Deutschen Reichs seinen Sohn einen Brief. Am 4. August schreibt er einen anderen Sohn einen weiteren Brief. Die Texte lassen sich leider recht schwer lesen, weil der Autor dieser Zeilen eine eigenwillige Rechtschreibung und Grammatik hatte. Wir schließen natürlich nicht aus, manche Stellen falsch gelesen zu haben. Damals war er noch üblich Doppelkonsonanten nur einmal zu schreiben und diese dann mit einem Strich über dem Buchstaben zu kennzeichnen. Da jedoch dieser Strich nirgends zu finden war, haben wir statt beispielsweise "kommt" wie im Brief zu lesen "komt" geschrieben. Diese Texte sind ein schönes Beispiel dafür, dass nicht alle Menschen mit großer Freude und wehenden Fahnen in den Krieg gezogen sind.
Brief vom 4. August 1941 aus Russland. Eine Soldat schreibt seiner Frau. Ein Wort, das zweimal im Text abgekürzt wurde, heißt ausgeschrieben "Hauptverbandplatz". Ein Wort, welches wir nicht entziffern konnten, wurde mit [?] ersetzt, ein Wort, bei dem wir uns unsicher sind, ob wir es korrekt gelesenhaben, wurde mit einem (?) gekennzeichnet.
Brief vom 4. August 1941 aus Russland. Ein Soldat schreibt seiner Frau. Die Partisanen und die grausame russische Kriegsführung, die an vielen Stellen fernab von militärischer Ordnung durchgeführt wurde, haben schon zu Beginn des Krieges dafür gesorgt, dass der Russlandfeldzug auch von deutscher Seite aus rücksichtslos durchgeführt wurde. Dass es in diesem Fall die Juden besonders hart getroffen hat, ist ein weiterer grausamer Beleg dieser Zeit und zeigt, dass der Russlandfeldzug bereits zu Beginn zu einen Vernichtungskrieg mutierte. Einen Nachnamen haben wir abgekürzt.
Ein deutscher Soldat schreibt am 9. April 1944 seiner Frau einen Brief aus Cholm in Russland. Bezeichnend ist bei diesem Brief der Kontrast der damaligen brutalen Realität in Russland und der Sehnsucht nach der Heimat und der Familie. Der Vergleich, den der Soldat am Ende des Textausschnittes wählte, wirkt gerade aus heutiger Sicht außerordentlich schockierend. Die Stadt Cholm war in dieser Zeit von der russischen Armee belagert. Zahlreiche Partisanen waren auf die deutschen Soldaten angesetzt.