Brief vom 27. Dezember 1914

"Die Nachricht von Deiner Versetzung zu einen anderen Zweig der Kriegsarbeit hat mich sehr interessiert. Allerdings bist Du trotzdem in erster Linie geblieben u. damit allen Gefahren unmittelbar ausgesetzt. Ich wünsche nur, daß Ihr mittels Eurer Beleuchtung die Angreifer immer rechtzeitig blendet und aus ihnen für die eigenen Gewehre ein so gutes Zielobjekt macht, das ihnen die Luft zu vielen Angriffen vergeht. Die gestrige Kriegsnachricht von Nienport teilt mit, daß dort die Engländer bei einem durchbruchversuch über 800 Gefangenen in unseren Händen und an 3000 Tote vor unserer Front ließen. Da sieht man, was ein rechtzeitig entdeckter und gut beleuchteter Überfall den Angreifer kosten kann. Außerdem haben seit einiger Zeit die Engl. immer die Mode, mit bataillonsweise umwickelten Schuhen vorzubrechen, um unhörbar zu sein; man fällt aber anscheinend doch nicht auf den Zauber herein. - So gibt es wohl jetzt jeden Tag ernsthafte Schlappen der Franzosen u. Engl., aber es ist doch kein Ende abzusehen; denn so kann man natürlich noch Monate fortmachen, ohne daß einer sich erschöpft. -"