Nachrückende Soldaten überschreiten am 8. August erstmals die Grenze

Zitat

Die Häuser waren mit Schießscharten versehen und überhaupt in einen vertheidigungsfähigen Zustand versetzt. Die zurückgebliebenen, durchgängig deutsch redenden Bewohner dieses Ortes kamen uns freundlich, Waßer reichend entgegen.

[...]Mittags 12 uhr 10 Minuten, nachdem wir in der letzten deutschen Ortschaft, - dem beirischen Dorfe Habkirchen, - von dessen Bewohnern mit Enthusiasmus empfangen und reichlich mit Bier bewirthet waren, überschritten wir, unter nicht enden wollenden Jubelruf u. Absingung der Wacht am Rhein, die französische Grenze! - Das erste Dorf hieß Frauenberg! Eine halbe Stunde später, in einer breiten herrlichen Lindenallee hielten wir und wurde an dieser Stelle die erste scharfe Patrone eingeladen. Dann passirten wir das, durch Wagen und gefällte Bäumen verbarrikadirte Städtchen Neunkirchen, aus welchem die Einwohner zum größten Theil geflüchtet. Die Häuser waren mit Schießscharten versehen und überhaupt in einen vertheidigungsfähigen Zustand versetzt. Die zurückgebliebenen, durchgängig deutsch redenden Bewohner dieses Ortes kamen uns freundlich, Waßer reichend entgegen. - Darauf defilirten wir unter den Klängen der Regimentsmusik in der, bald nachher erreichten, - durch einen kecken Husarenstreich des braunschweigischen Lieutenants von König eroberten, - Stadt Saargemünd, vor unserm Armeecorps=Commandeur [...] wo wir die ersten verwundeten Franzosen in den Hausthüren stehen sahen; eine Menge dergleichen wurden noch fortwährend durch die Straßen getragen. Aus den meisten Gebäuden wehte die ausgesteckte weiße Fahne mit rothem Kreuz; die betreffenden Häuser als hergerichtetes Lazareth bezeichnend. -[...]