Schlacht bei Wörth: Leid, Misshandlungen & Erschießungen

Zitat

Im Walde lag ein Schweinehirt mit Wunden am Kopf, geknebelt am Boden und konnte sich nicht der Fliegen wehren die ihn bei der Hitze peinigten; er soll Verwundete mißhandelt haben. Seine Schweine liefen zerstreut umher..

"Im Walde lag ein Schweinehirt mit Wunden am Kopf, geknebelt am Boden und konnte sich nicht der Fliegen wehren die ihn bei der Hitze peinigten; er soll Verwundete mißhandelt haben. Seine Schweine liefen zerstreut umher. [...]

Vor uns sahen wir zwei Flammensäulen empor lodern, es waren Brände in den Dörfern Fröschweiler und Elsaßhausen. Unten bei Gunstett hörte man einzelne Schüsse, daselbst wurden eine Anzahl Bauern standrechtlich erschossen, weil sie verwundete Soldaten mißhandelt und ausgeplündert hatten. Mit noch einigen Kameraden kam ich nach Gunstett, um zu requiriren, da brachten sie gerade einen erschossenen Bauern auf einer Leiter liegend daher; die ihn begeleitenden Weiber jammerten und schrien über die "Ungerechtigkeit".
In dem Dorfe sah es traurig aus, in Häusern und Höfen Verheerungen aller Art. Die Brunnen waren theils vergiftet, theils mit Dünger zugeworfen und wir konnten keinen einzigen finden, um unsern Durst zu löschen. [...]

Auf dem Schlachtfelde sammelte sich unser junger 16jähirger Rekrut Otto Dietz, ein Berliner Kind - der mit den Truppen ausgezogen war, sein Regiment verlor und im Bivouak bei Pforz sich bei der Batterie einstellte - seine Montur und Ausrüstung [...]"