Tagebucheintrag zum Kinofilm "Das Spukschloß im Spessart"

[...]Anschließend gehe ich ins Kino, in den Gloria-Palast am Kurfürstendamm. Dort sehe ich das „Spukschloß im Spessart“, den neuesten Kurt Hoffmann-Film, ein „Grusical“. Erst langsam finde ich in den Film hinein, er ist mir anfänglich zu klamottig, ja plump, der scheint mir auch Längen zu haben. Jedenfalls schien mir das „Wirtshaus im Spessart“ charmanter gewesen zu sein. Aber allmählich gewöhne ich mich an das Grusical, vollends erwärme ich mich aber nachträglich dafür als ich alle Pointen nachkoste. Denn der Film ist von Pointen überstopft, manche bekommt man gar nicht mit. Die Texte sind frech und kritisch, sie stammen ja einem großen Teil wieder von Günter Neumann. [...] Unter den Räubergespenstern: Hans Richter, Paul Esser, der herrlich blöd ist, Georg Thomalla und vor allem Curt Bois. Bois und Thomalla in ihrer Kleider-Nummer sind einmalig gut. Hans Clarin [...] ist tatsächlich auf Millowitsch-Komik festgelegt. Unter den Gespenstern ist Hanne Wieder herrlich sinnlich-übersinnlich. Elsa Wagner, Ernst Waldow sind da noch unter vielen anderen. Der Film ist auch so herrlich zeitkritisch, Bonn wird mächtig attackiert, prächtig das Chanson „Gespenster gibt’s in Bonn“ und der Gipfel der „große Bahnhof“ in Bonn. Nicht zu vergessen die Szenen auf der Yacht im Mittelmeer „die Callas Szene“ etc. Den Film werde ich mir ein 2. Mal ansehen.[...]