Beiträge von Tacitus

    Ja wobei man hier auch immer mit Bedacht ran gehen muss. Es gibt viele Gründe, wieso Soldaten Dinge nicht berichten (was ja logisch ist) und nicht berichten dürfen.


    In beiden Weltkriegen gabs eine Zensur in der eigenen Feldpost, man wollte verhindern, dass kriegswichtige Geheimnisse nicht weitergegeben wurden, dass man die Gesamtstimmung nicht trübt und allgemein prüfen wie die Stimmung bei den Soldaten ist.


    Besonders traurig finde ich, dass es von Stalingrad-Soldaten, die keine Hoffnung mehr hatten, Abschiedsbriefe an ihre Frauen existieren, die abgefangen wurden und nun in Archiven liegen. Die Frauen haben die Briefe nie erhalten ;(


    Ansonsten kann man scih vorstellen, dass man allzu schlimme Kriegsschilderungen seiner Mutter oder seiner Frau eher nicht geschildert hat, dafür findet man sowas eher mal in Briefen an Freunde, Väter, Brüder oder Kriegskameraden.


    Wenn man aber weiss an wen und unter welchen Umständen Briefe geschickt wurden, kann man sich schon denken, wo sich der Autor eher zurück gehalten hat und wo nicht. Und erstaunlich ist es unterm Strich dennoch immer wieder, welch interessante Informationen in diesen Briefen zu finden sind. Gerade die individuellen Erlebnisse finde ich spannend, die zeigen, dass alles immer individuelle Gegebenheiten sind und es X Blickwinkel gibt. Jeder erlebt etwas anders, nämlich aus seiner Sichtweise. Und das ist so spannend, in diese individuellen Erlebniswelten ein wenig eintauchen zu können.


    Umso älter die Briefe sind, umso spannender ist es.


    Es existiert ja sogar ein Tagebuch eines Soldaten aus dem 30jährigen Krieg. Mit privaten Eindrücken. Dazu mach ich mal ein eigenes Thema auf bei Gelegenheit.

    Am besten fand ich die Karte mit der "Mumie" ;-) Dabei meinte sie "Mutter" und das Übersetzungsprogramm hat es wohl falsch ausgespuckt :-)


    Gibt es das eigentlich auch in Form von Briefen? Oder müsste man da selbst aktiv werden, die Leute weiter anschreiben, um eine Brieffreundschaft aufzubauen?

    Vor einigen Wochen habe ich in einem Nachlass-Karton ein schönes kleines Büchlein entdeckt, was mich direkt fasziniert hat. Es ist ein Notizbuch, das aus Schiefer-Tafeln besteht und wohl als Tagebuch genutzt wurde. Der Text ist nur noch schwer lesbar, mit etwas Mühe, müsste ich das Meiste entziffern können. Bis jetzt wirkt es aber auf mich, dass jemand das Büchlein mit (wahrscheinlich eher belanglosen) Alltagstexten gefüllt hat, um es auch inhaltlich gefüllt zu präsentieren.


    Ich weiss nicht, ob solche Büchlein Massenweise hergestellt wurden - wahrscheinlich als Notizbüchlein, das man immer wieder verwenden kann. Ähnlich wie die kleinen Schultafeln der Schüler in früheren Zeiten.


    Zur Firma in Bezug auf die aufgedruckten Texte kann ich im Netz leider keine Informationen finden. Wenn jemand mehr dazu weiss, freue ich mich über Informationen. Solange ich den Text noch nicht grob verstanden habe, bleibt es in meinem Archiv.


    Im Anhang ein paar Fotos des Büchleins.

    Ja es ist halt auch was schönes, etwas richtig persönliches in den Händen zu halten, etwas handgeschriebenes, da hat sich jemand Zeit genommen und sich Mühe gegeben. Das ist eine Art Wertschätzung, die sich in dieser Art heute deutlich abhebt, weil es immer weniger wird.

    Feldpostbriefe gehören zu den wichtigen Zeitzeugnissen, um den Kriegsalltag vergangener Jahrhunderte auch heute noch nachzeichnen zu können. Es gibt einige Archive, die solche spezialisierte Sammlungen sammeln. Dazu kommen natürlich unzählige kleine und große Privatsammlungen und noch viel mehr Familienarchive mit Feldpostbriefen in Schränken und Schubladen.


    Auf dieser Seite findet man eine Liste mit bekannten Sammlungen, jedoch ist diese Liste schon einige Jahre alt und man könnte sie nicht nur aktualisieren, sondern sicher noch sehr erweitern: http://www.feldpost-archiv.de/06-x-archive.shtml


    Unser Archiv umfasst auch sehr viel Material zu dem Thema. Die Kriege 1866 und 1870/71 gehören dabei zu den Bereichen, die wir besonders ins Auge fassen. Aber natürlich auch die beiden Weltkriege, allein schon deshalb, weil man aus der Zeit unmengen an Material bekommt.

    Ich bin ja sehr fasziniert von der Briefkultur. Wie liebevoll, wortgewandt und zeitintensiv früher Briefe verfasst wurden. Das gibt es natürlich heute auch noch und mein Eindruck ist, dass das Briefe-Schreiben wieder immer mehr in Mode kommt.

    Dennoch ist es nicht so wie es früher war, denn heute ist das Briefe-Schreiben nichts notwendiges mehr. Die wichtigen alltäglichen Nachrichten kann man sich anderweitig zusenden. Das Telefon war da schon sehr einschneidend, dennoch ist das nicht mit der heutigen Zeit zu vergleichen.


    Wie ist das bei Euch so? Schreibt Ihr selbst noch Briefe? Und wenn ja, an wen und wann? Ich mache das noch ab und zu, besonders zu Weihnachten, wobei es letztes Weihnachten eher wenig war. Außerdem versuche ich im Rahmen von Urlaubsreisen Ansichtskarten zu schreiben, weil das auch eine schöne Geste ist, wie ich finde.

    Welche Sammelgebiete findet Ihr interessant? Was sammelt Ihr? Was habt Ihr gesammelt? Was wollt Ihr sammeln? Und warum?


    Mein Sammelgebiet umfasst aktuell:

    - Unikate Handschriften mit historisch relevanten Inhalt
    - Handschriften deutscher Auswanderer bis zum 1. Weltkrieg
    - Handschriften aus den deutsch-französischen Krieg 1870/71

    - Film-Schauspielernachlässe


    Früher habe ich gesammelt (oft nur halbherzig und so nebenbei):

    - CDs
    - DVDs
    - Bücher
    - Briefmarken
    - Münzen und Geldscheine
    - Bierdeckel
    - Ansichtskarten
    - Material zu meinen Heimatort

    Hier ein brandneues Video mit Einblicken in die Arbeit der BSB


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    03.01.2019


    - Heute bekamen wir über 20 Feldpostbriefe und ein weiteres Dokument aus der Zeit ab 1870 rein, meist handelt es sich um Feldpostbriefe vom Deutsch-Französichen Krieg 1870/71 (A)

    Meine Frau hat mal einen Buchbinde-Kurs gemacht und hat mir auch mal 2-3 Bücher neu gebunden. Das ist jetzt auch schon knapp 10 Jahre her. Schade, dass sie es nicht weiter geführt hat - aber vielleicht kommt das noch ;-) Ich finde schön gebundene hochwertige Bücher faszinierend, sie sind für mich die Grundlage sämtlicher Kultur, die wir besitzen. In dieser Form wurde Jahrhundertelang der Großteil des alten Wissens, das wir heute noch besitzen, weitergetragen. Und wie das mit der digitalen Welt sich in Zukunft verhält, können wir nicht wissen. Aber Bücher sind etwas für die Ewigkeit, wenn sie gut gelagert sind.


    Hier ein schöner TV-Bericht zum Thema Buchbinder-Kunst:


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    In diesem Thema möchten wir die Neuerwerbungen für unser Archiv vorstellen. Wir erwähnen auch Dinge, die wir ggf. weiterverkaufen werden. Dinge, die definitiv ins Archiv kommen werden mit (A) gekennzeichnet. Dinge, die wir wahrscheinlich verkaufen werden, mit (VK).


    Besondere Neuerwerbungen haben wir bisher in den Neues-Meldungen aufgelistet. Seit der letzten Liste vor über einem Jahr sind viele neue Dinge hinzu gekommen. Wie wir es mit den besonderen Neuerwerbungen handhaben werden, weiss ich noch nicht. Ggf. werden wir die in der Artikel-Rubrik nochmal hervorheben. Die Dinge, die für unser Archiv besonders relevant sind, werden fett markiert.


    28.12.

    Kleines Konvolut Briefe

    - 2 Briefe und ein Brieffragment von Auswanderern in die USA - undadiert, wohl 1890er (A)
    - 1 Brief aus dem 1. Weltkrieg von 1916 mit Todesmeldung eines Soldaten (VK)
    - 2 Briefe aus dem 2. Weltkrieg von 1941 (muss erst gesichtet werden, wahrscheinlich VK)

    Am 16.01.2018 habe ich bei "Marcos Talk" angerufen und von meiner Sammlung und meinem Projekt "geschriebene-geschichte.de" berichtet. Hier könnt Ihr den Anruf sehen:


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    Wie seht Ihr das? Die Diskussion gibt es hierzulande nur im kleinen Rahmen, soweit ich das mitbekommen habe. Ich bin ganz klar dafür, aus mehreren Gründen:


    - Die wichtigsten Stücke behalten sie sowieso
    - Man kann sich dadurch ggf. besser refinanzieren und ist nicht so sehr von Subventionen usw. abhängig
    - Die Archive werden dann nicht so sehr überladen
    - Man beschäftigt sich viel mehr mit den Archiven, findet so auch viel öfter und schneller "Verschollene" Gegenstände
    - Man kommt so auch viel einfacher an Mittel um neue Objekte zu erwerben, die man gerne haben möchte

    - Auch Privatsammler haben mehr Anreize, weiter zu sammeln, weil die Museen und Archive keine Sackgassen sind - also man kann viel mehr dorthin verkaufen, aber auch von dort etwas erwerben.
    usw.

    Ich wünsche allen Lesern und Besuchern der Seite frohe Weihnachten.


    Dieses nachdenkltiche und traurige Gedicht aus dem Jahr 1902 haben wir vorhin schon bei Facebook verlinkt. Eine Frau hat es in ihr Poesiealbum geschrieben:


    "[...]


    Da kommt zum stillen Grabe

    Die Mutter, u. sie bringt

    Wie's alle Kinder haben

    'Nen Kristbaum für ihr Kind


    Da kniet sie betend nieder

    An ihres Kindes Grab

    Und heiße Thränen fließen

    Zur Erde still herab.


    Dann blickt sie gläubig aufwärts

    Ade, mein Kind ade,

    Es dauert nicht mehr lange

    Bis ich dich wiederseh.


    Schneeflöckchen hörte es still weinen

    Und sprach zu den anderen fein,

    Weil wir der Mutter nicht bringen Trost

    So soll das Kind doch geborgen sein

    Drum decket es zu ihr Schwesterlein"


    Gedicht vom 5. Mai 1902 aus Köln-Engelskirchen

    Das Voynich-Manuskript ist eines der wohl bekanntesten handschriften in der heutigen Zeit. Das Faszinierende an der Handschrift ist, dass niemand weiss, was sie bedeutet. Es ist ein dick beschriebenes Buch mit vielen rätselhaften Illustrationen woh aus dem 15. Jahrhundert. Man hat lange Zeit vermutet, dass es in einer uns unbekannten Geheimschrift geschrieben wurde. Viele Forscher habens ich schon die Zähne daran ausgebissen, ohne ein Ergebnis zu erzielen. Heute vermuten viele, dass es eine Phantasie-Schrift war, die keinen Sinn ergibt.


    Erstmals bin ich auf das Thema gestoßen, als eine (sehr sehenswerte Dokumentation darüber) in ARTE gezeigt wurde, vorher lief der Spielfilm "Der Name der Rose".


    Mich fesselte das Thema sehr und auch heute denke ich oft noch an das Voynich-Manuskript.


    Die Dokumentation kann man hier heute noch sehen:


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    Informationen zum Manuskript gibt es u.a. auch bei Wikipedia:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Voynich-Manuskript


    Seit einigen Jahren gibt es eine deutsche Webseite, die behauptet, das Rätsel gelöst zu haben. Jedoch ohne, dass es darauf bisher viel Echo gegeben hat:


    http://voynich-manuskript.de/


    Was denkt Ihr über das Thema? Ich finde ja allein die Historie des Buches schon so spannend, wer es alles bessesen hat. Wo es wieder gefunden wurde usw.

    Welches Buch lest Ihr gerade oder habt Ihr jüngst gelesen?


    Ich lese recht wenig Bücher, da ich viel am PC arbeite und wenn ich lese, dann die Handschriften aus meinem Archiv durchgehe.


    Bücher die ich zuletzt gelesen habe (auf Bahnfahrten in der Regel).


    - Die Biografie von Thomas Gottschalk
    - Die Biografie von Helmut Dietl
    - Das Buch "Briefe!" von dem Autor Simon Garfield (aus dem englischen übersetzt), wobei ich die kompletten Briefe in dem Buch oft übersprungen habe (da inhatlich zu uninteressant für mich) und ich mich auf die Sachbuch-Texte in diesem Wälzer konzentriert habe


    Vor etwas über einem Jahr habe ich "Ursachen und Ausbruch des Weltkriegs" von Gottlieb von Jagow gelesen. Und ca. Anfang des Jahres einen Druck aus Danzig aus den 30er Jahren, der die dortigen politischen Probleme schildert.

    Es kursieren im Netz ja unzählige Zitate, die oft blind kopiert und weiter gereicht werden. Jedoch sind auch immer wieder Zitate dabei, die verfälscht sind, historisch nicht sicher zuzuordnen oder ähnliches.


    Dieses Thema möchte ich zur tieferen Quellenforschung nutzen, um solche Zitate zu prüfen und ggf. zu korrigieren.


    Aktuell habe ich kein Beispiel zur Hand. Wenn es soweit ist, melde ich mich hier. Wenn Ihr Beispiele habt, freue ich mich darauf!