Drastische Tagebuchschilderung zur "Schlacht bei Weißenburg"

  • Jetzt wirds langsam ernst.... August 1870 - da gabs so einige Schlachten:


    https://de.wikipedia.org/wiki/…achten_im_19._Jahrhundert


    Das geht jetzt durchgehend so bis zur Reichsgründung im Januar :!: Bin schon äusserst gespannt, was da noch so für Zitate kommen.......... Habt ihr genug in Eurem Archiv für die ganzen Wochen? Aber es scheinen ja Tagebücher in Erinnerungsform vorhanden zu sein - also ausführliche Texte. Da werden die Autoren sicher zu fast jedne Tag was geschrieben haben............

  • Das Zitat das ich mit "Drastische Schilderungen" betitelt habe, war das erste, bei dem ich gemerkt habe, dass es jetzt richtig zur Sache geht. Wenn ich bedenke, was für Zitate ich in den letzten Tagen noch so abgetippt habe, da ist das heute veröffentlichte Zitat noch harmlos dagegen.


    Die schlimmste Schlacht (was die Zitate aus meinem Archiv angeht - ich bin aber aktuell erst beim 21. August) war die Schlacht bei Gravelotte vom 18. August. Auch bei Wikipedia kann man lesen, dass in dieser Schlacht die Deutschen sehr gelitten haben: https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Gravelotte


    Auch vom Folgetag habe ich ein paar Feldpostkarten hier mit Schilderungen der Soldaten die an dieser Schlacht teilgenommen haben.


    Meiner Einschätzung nach konnten die Soldaten damals nicht einschätzen, wie wichtig die Schlacht jeweils ist. Nur bei klaren Grundvoraussetzungen: Wenns die erste größere Schlacht im Krieg war, oder eine größere Stadt z.B.
    Aber bei eingen Zitaten ist es so, dass die Soldaten einen gemütlichen Vormittag hatten, Spaß hatten und dann plötzlich los mussten, weil die Schlacht sich angebahnt hat, sie also gar nicht damit gerechnet haben. Und Schlachten "Bei" - wie schon bei Waterloo - fanden ja in nicht sehr wichtigen Gebieten statt, da konnte man als teilhabeneder Soldat die Wichtigkeit der Schlacht in der Regel sicher nicht einschätzen. Zumal man ja auch nie den Ausgang der Schlacht kennt, also auch nicht weiss wie die Kriegslage nach der Schlacht sein wird.

  • Interessant das sich aus der Schlacht bei Gravelotte eine französische Redewendung geformt hat.


    Ja, aber das macht wohl Sinn, der Soldat ist/war wohl der unwissenste auf dem Schlachfeld. Aber persönliche Einschätzungen der jeweiligen Situationen und ihr Vergleich mit der realen Situation finde ich trotzdem spannend. Da freue ich mich auf die Zitate zur Belagerung von Paris und mögliche Einschätzungen wie lang die Franzosen verharren würden usw.

  • Das ist auf alle Fälle spannend. Wenn ich was in der Hinsicht lese versuche ich an Dich zu denken und das mit einfließen zu lassen.


    Ich tippe gerade noch ein Zitat vom 19.08. ab und brauche noch eins vom 21.08. (ich habe letzte Nacht mal pausiert und will diese Nacht zumindest 3 Tage abarbeiten - damit ich vorarbeite und keinen Druck habe im Laufe des Herbstes).

    Und habe gleich wieder ne total krasse Aussage entdeckt, da hat nach der Schlacht bei Gravelotte eine alte Frau auf dem Schlachtfeld den verletzten Soldaten die Kehlen durchgeschnitten....


    Das mit der Redewendung wusste ich auch noch nicht, das habe ich auch erst entdeckt, als ich die letzten tage diesbezüglich auf Wikipedia unterwegs war.

  • Zumal die Kriege bis ins 19. Jahrhundert auch heute noch eher romantisiert werden, so wie ich den Eindruck haben. Aber wenn man die Texte durchliest überwiegen die harten Schilderungen - angefangen bei der Hygiene, den harten Märschen, das Ungewisse was noch vor einem liegt, die gefallenen Familienmitglieder, Freunde und Kameraden und die Schlachtschilderungen und ihre "Randerscheinungen" (Freischärle bis Lynchjustiz) zeigen in jeder Einzelheit, was da so alles los war. Und das ist nur das, was niedergeschrieben wurde. Es gab sicher mehr als genug Einzelszenen die niemand überlebt hat oder die einfach nicht für die Nachwelt aufgeschrieben wurden.