Dorf La Maxe wird niedergebrannt

Zitat

Nun gingen die finster vor sich niederblickenden Männer mit ihren heulenden Weibern, Betten und sonstigen leicht zu transportirende Gegenstände hinter sich her schleifend, an unser Feldwache vorüber, die Soldaten hatten die kleinen, laut schreienden Kinder auf den Armen [...]

Bei diesen herzzerreißenden Scenen traten mir unwillkührlich die Thränen in die Augen und man sah manches Auge der bei mir stehen Soldaten, die stumm, das Gewehr in der Hand, auf diese Unglücklichen starr hingeblickt, von Thränen gefeuchtet...

"Jetzt wußten wir mit einem Male, was die vor kaum einer Stunde bei uns durchmarschirten, größtentheils unbewaffneten Soldaten bezwecken wollten. - Ehe wir nämlich auf Vorposten abmarschirten, verbreitete sich das Gerücht, alle nahe um Metz liegende Dörfer, welche bislang von unsern Truppen besetzt, - aber gegen die in dieser Zeit an verschiedenen Stellen beobachteten feindlichen Überfälle, welche den Zweck hatten, Fourage u. sonstige Nahrungsmittel aus denselben herauszuschaffen, - auf die Dauer nicht gehalten werden konnten, niedergebrannt werden sollten. [...]
Die Bewohner von La Maxe wurden kurz vorher durch unsere Soldaten aus dem Schlafe geweckt und ihnen angedeutet, ihre kostbarste Habe mitzunehmen, da ihre Häuser in Brand gesteckt werden sollten. - Man kann sich leicht denken, was für eine Bestürzung diese unerwarteten Mittheilungen hervorgebracht und welcher Schrecken sich der friedlichen, auf solche Weise aus dem erquickenden Schlummer gerüttelten Einwohnerschaft bemächtigt haben mag.
Nun gingen die finster vor sich niederblickenden Männer mit ihren heulenden Weibern, Betten und sonstigen leicht zu transportirende Gegenstände hinter sich her schleifend, an unser Feldwache vorüber, die Soldaten hatten die kleinen, laut schreienden Kinder auf den Armen und führten so die vom Nothdürftigsten Verlaßenen aus ihren, den alles verzehrtenden Flammen preis gegebenen Besitzthum zurück nach den nächstgelegenen Ortschaften.
Bei diesen herzzerreißenden Scenen traten mir unwillkührlich die Thränen in die Augen und man sah manches Auge der bei mir stehen Soldaten, die stumm, das Gewehr in der Hand, auf diese Unglücklichen starr hingeblickt, von Thränen gefeuchtet und wir dankten Gott im Stillen für die Gnade, diesen unglückselgen Krieg vom heimathlichen deutschen Boden fern gehalten zu haben."