Post an die Feldpostnummer aus dem Film "6 Tage Heimaturlaub"

Diese Feldpostnummer wird im Film "6 Tage Heimaturlaub" erwähnt. Die dazugehörige Kompanie erhielt daraufhin zahlreiche Feldpost-Sendungen, sogar Pakete, gerichtet an einen Unbekannten Soldaten. Zwei dieser Schreiben liegen uns vor. Eine Ansichtskarte stammt vom 28. Februar 1942 und ist gerichtet "An einen Unbekannten Soldaten der Feldpostn. 19 611" mit folgenden Text:


Zitat

"Lieber Unbekannter Soldat! Viele liebe Grüße aus der Heimat,
sendet Ihnen ein unbekanntes Mädel!"


Ein weiterer Brief wurde von einem Knaben geschrieben, der ebenfalls Soldat werden möchte:


Zitat

"Lieber Soldat!

Ich möcht Dir auch mal ein paar Zeilen senden und Dir mitteilen das ich auch gerne Soldat sein möchte... [...] Auf Hannover wurde von 10. auf 11. Februar ein groß Angriff verübt. Nun will ich schließen den ich muß zur Schule. Dein kleiner Kamerad..."

In einem Zeitungsartikel über das Thema berichtet der Kompaniechef, dass nicht nur Briefe, sondern auch Pakete an die Kompanie geschickt wurden. Außerdem berichtet er:

Zitat

"Manche der Schreiberinnen wird vielleicht enttäuscht sein, daß Gustav Fröhlich in meiner Kompanie nicht als Gefreiter seinen Dienst versieht. Aus den Briefen erkennen wir jedenfalls, wie gut der Film allen, die ihn sahen, gefallen hat. Leider haben wir hier keinerlei Gelegenheit, ihn einmal zu Gesicht zu bekommen. Aus allen Briefen, die wir im Zusammenhang mit dem Film erhielten, spricht aber auch die feste und unerschütterliche Zusammengehörigkeit zwischen der fernen deutschen Heimat und der Front.

Der Oberleutnant und Kompaniechef der Kompanie nahm im Dezember 1941 Kontakt zur Filmfirma auf, um über das Phänomen der Feldpostnummer 19 611 zu berichten. Im Antwortschreiben vom 16. Februar 1942 schreibt ihm die Cine-Allianz u.a. folgende Zeilen:

Zitat

"Der Brief hat bei uns wie auch bei dem Regisseur, Herrn Jürgen v. Alten, dem Sohn des Generals v. Alten und einem alten Soldatenkind, ebenso viel Freude ausgelöst, wie nach Ihrem brief die Briefe, die bei Ihrer Einheit eingegangen sind. [...] Die Wahl der Feldpostnummer: 19 611 ist reiner Zufall; ursprünglich war die Nummer gedacht als 18789 und so auch von dem Schriftsteller Rudo Ritter niedergeschrieben. Der Unterzeichnete, Herr Pfitzner, der auch die Produktionsleitung dieses Films innehatte [...] hat die Angewohnheit vor Drucklegung des endgültigeN Drechbuchs noch einmal alle Sätze und Nummer auf Aussprachemöglichkeiten zu prüfen. [...] So wurde denn aus der 18 aus unerfindlichen Gründen eine 19; es hätte ebenso gut 18 bleiben könnenn, denn 18 lässt sich so gut aussprechen wie 19; aus der zweistelligen 7 aber wurde die einstellige 6 und aus der dreisilbigen 89, bei der ein Versprechen gut möglich ist, wurde die einfache einsilbige 11 und so kam 19 611 zustande."

Außerdem wird geschrieben, dass die Cine-Aliianz hofft, dass die Kompanie inzwischen die Möglichkeit gehabt hat, den Film einmal zu sehen. Was nicht der Fall war. So liegt uns als letztes Dokument für diese außergewöhnliche Geschichte noch ein Brief der Märkischen Film GmbH vom 18. Februar 1942 vor, die folgendes schreibt:

Zitat

"Dass Ihre Kompagnie in Form von Päckchen aus der Vorführung des Films Nutzen zieht, ist uns eine besondere Freude. Vielleicht wirkte der Film überhaupt anregend, nicht nur an Ihre Feldpostnummer Liebesgaben zu schicken, sondern auch an andere unbekannte Soldaten, die durchaus nciht abgeneigt sind, Liebesgaebn unbekannter zarter Hand entgegenzunehmen. Bereits über 100 Film-Kopien von "6 Tage Heimaturlaub" sind an die Wehrmacht geliefert worden. Hoffentlich bietet sich acuh für Ihre Kompagnie die Möglichkeit, den Film auf diese Weise zu sehen. Gern würden wir Ihnen von uns aus eine Kopie schicken, wenn es mögich wäre. Sobald die Feldpostsperre von Briefen und Päckchen über 50 g wieder aufgehoben ist, werden wir Ihrer Kompagnie als kleien Ersatz für eine Kopie ein paar Fotos und ill. Film-Kuriere schicken."