Brief vom 6. Juli 1866 aus Görlitz

"Neulich unter dem furchtbaren Donner der Geschütze als jede Secunde todbringende Granaten um uns krachten, als wohl ein Jeder nur an sein Bischen Leben besorgt war, mußte ich wieder und immer wieder an Dich denken, waren Deine Gedanken auch bei mir? Auch sah ich am Fuße eines von Bomben durchwühlten Grabens ein reizendes Vergißmeinnicht blühen, das ist für meine Lissy dachte ich und steige hinab um es zu pflücken, in demselben Augenblicke wurde ich von einem Hagel von Sand und Steinen überschüttet, die eine explodierende Granate aufgewühlt hatte - einen Moment nicht wissend, ob ich verwundet, hatte ich dasselbe fallen lassen, hob es eben sofort wieder auf uns sende es Dir nun! Beherzige seine Worte und bleibe treu..."