Gedicht - Stimme der Nacht

"Weine nicht, Mutter, so sehr,

daß nun mein Leben verrann,

daß mir die Heimkehr zu dir

nie mehr beschieden sein kann -

Schön ist der Kampf vor dem Feinde,

gut nach dem Siege die Ruh,

siehe, ich tat meine Pflicht nur,

Heldin, o Mutter, sei du!


Klage das Schicksal nicht an;

das mich gefordert so jung,

freue dich, daß ich mich hingab

edlem, begeisterten Schwung;

daß nicht die Schuld noch die Reue

trübte den strahlenden Schild,

daß nun die Blüte des Frühlings

kränzt der Erinnerung Bild.


Dank sei dir, Mutter, die einst

mir so glückliche Jugend geschenkt,

Dank deiner gütigen Hand,

die mein Suchen und Sehnen gelenkt,

Stufe um Stufe geleitet

das Kind und den Jüngling hinan,

bis nun der Tod auf dem Felde

der Ehre ihn reifte zum Mann."