Tagebucheintrag vom 20. April 1854 in Rio De Janeiro

"Es sind sehr viele Neger in Rio, die jetzt eigentlich mehr geachtet und geschont werden wie früher, da jetz keine Sklaven von Africa mehr kommen dürfen, und man sieht statt ihrer schon viele Portugisen als am zollen und bei sonstigen Beschäftigungen. Die Schwartzen sind ein sehr lebhaftes Volk, sie sind immer in Bewegung, was sie auch für Beschäftigung haben so singen oder tanzen sie dabei, und der Mund steht ebenfalls keinen Augenblick still, wenn sie auch nur bei sich selbst sprechen. Dann haben sie die Mode alles auf dem Kopf zu tragen, das Schwerste wie das Leichteste. [...] ...was freie Neger sind können sich kleiden nach Geschmack. Die Sclaven hingegen dürfen keine Schuhe u Strümpfe tragen, mitunter sieht man auch welche mit einer Eisen-stange an der Schulter befestigt zum Zeichen, daß sie ihre Herrschaft früher mal heimlich entwichen sind. Wenn sie keine Lust mehr haben zu dienen so können sie auch frei kommen wenn sie dem Herr das geld bezahlen was sie früher kosteten."